Trille ist Berufsmusiker, was ein seltsam technischer Begriff ist für jemanden, der sich einfach nichts Besseres vorstellen konnte, als den ganzen Tag Musik zu machen, seit er fünf Jahre alt ist. Er hat Klassik, Pop und Produktion studiert. Er spielt Klavier, Gitarre, Bass, Geige und hat eine Gesangsausbildung. Und in der gegenwärtigen Musikwelt, in der es längst nicht mehr nur auf fachliches Können ankommt, hat er es auch geschafft, eine Erzählstimme für die eigene Musik, Vision und Ästhetik zu schaffen. Trille hat sich so in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erarbeitet, die er jetzt beim zweiten Album auf die Botschaften lenken will, die ihm wichtig geworden sind.

Wie überleben im Hyperkapitalismus? Wie nicht zerbröseln unter den Anforderungen, den eigenen und den fremden und denen, die man für eigene hält, die aber eigentlich den Eltern gehören? Das als Single bereits erfolgreiche “1 hertz” bringt viele von Trilles Themen auf den Punkt: Es geht um die Grenzen der Belastbarkeit und die Erkenntnis, dass ein Mensch sich nur mit einer Sekunde pro Sekunde durch seine Zeit bewegen kann. Das alles verdichtet
Trille zusammen mit Album-Produzentin Novaa zu einem eindringlichen, kraftvollen und zugleich fragilen Song, der im Körper genau da landet, wo er hingehört.